transcript ist einer der führenden wissenschaftlichen Fachverlage im deutschsprachigen Raum. Wir pflegen ein transdisziplinäres und mehrsprachiges Programm mit globaler Reichweite bei einer Backlist von über 6.000 Titeln, davon 1.400 im Open Access: Es ist unsere Mission, Wissenschaft mit demokratischen Zielen zu versehen und Forschung durch Open Access frei zugänglich zu machen.
And the winners are …! Die ersten Titel der »Open Library Medienwissenschaft« 2024 sind gewählt
Das Editorial Board der »Open Library Medienwissenschaft« hat die ersten sechs Publikationen ausgewählt, die 2024 in der Open Library im Open Access erscheinen werden. Herzlichen Glückwunsch!
Selbstthematisierung in digitaler Bildkultur: Die Wirkmächtigkeit von Selfies in der iranischen Protestbewegung
Ramón Reichert
Können Selfies eine politische Dimension haben? Seit September 2022 posten iranische Frauen Bilder von sich ohne Kopftuch auf Instagram – eine Handlung, die die Herrschaftsinszenierung des autoritären Regimes in Frage stellt und von dieser als staatsfeindlicher Widerstand behandelt wird.
Im folgenden Beitrag, einem Auszug aus »Selfies – Selbstthematisierung in der digitalen Bildkultur«, untersucht Ramón Reichert, wie die Selbstdarstellung durch Selfies als politisches Mittel dienen kann und welchen Einfluss das Medium Selfie auf die verbreiteten politischen Inhalte hat.
Warum wir über Klassismus sprechen müssen
Markus Gamper und Annett Kupfer
Soziale Ungleichheit sowie die Ungleichverteilung von Vermögen hat sich sowohl global als auch in Deutschland weiter vergrößert. Besonders untere Klassen werden stigmatisiert und in unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. dem Justiz- oder Bildungssystem, diskriminiert. Im frisch erschienenen Band von Markus Gamper und Annett Kupfer werden diese Prozesse als klassistische nachgezeichnet. Damit wird eine Lücke geschlossen und ein Begriff in der gesellschaftlichen Debatte gestärkt, der jahrelang vernachlässigt wurde.
›Kollektives Sterben‹ als Tabu in Zeiten der Pandemie
Interview mit Ernst Mohr
Während der Covid-Pandemie wurde die Individualität des Menschen selbst im Sterben durch das Tabu des kollektiven Sterbens geschützt. Es wurde abgewägt zwischen Gesundheits- und Freiheitsschutz zur Parteinahme für die Alten zulasten der Jungen.
Der Ökonom Ernst Mohr entwickelt eine Krisenrationalität, die existenzbedrohenden Krisen gerecht wird und fordert bei künftigen Pandemien eine Politik ohne Tabus.
Die Praxis rettender Umweltphilosophie
Jürgen Manemann
Rettende Umweltphilosophie wendet sich gegen ein Verständnis von Wissenschaft, das unsere Leidempfindlichkeit für andere (nicht-)menschliche Lebewesen kaltstellt. Sie entwickelt eine nach-anthropozentrische Seinsethik, die ihren Ausgang nimmt von der Andersheit und Anderheit der belebten und unbelebten Natur. Dabei versteht sie sich als eine aktivierende und aktivistische Philosophie. Sie sorgt sich um die Handlungsfähigkeit von Menschen und begründet angesichts der Befristung der Zeit eine Pflicht zum Aktivismus.
#4 Sonderfolge Rassismus: Über Rassismusforschung, den Mordanschlag in Solingen 1993 & die Stimmen der Betroffenen
Podcast
In der vierten Folge sprechen wir im ersten Teil über Rassismusforschung und die Verknüpfung von Forschung und Politik mit Serpil Polat und Cihan Sinanoğlu.
In einem zweiten Interview berichten Birgül Demirtaş und Çağrı Kahveci aus den Interviews, die sie für den Sammelband »Solingen. 30 Jahre nach dem Brandanschlag« mit Überlebenden des Attentats geführt haben.
Von Kunst leben
Andrea Jacobi
Können Bildende Künstler*innen auch ohne eine Galerie erfolgreich sein? »Auf jeden Fall«, lautet die Antwort von Andrea Jacobi. In Ihrem Buch »Von Kunst leben« erklärt sie als Kunst Coach, wie der Kunstmarkt heute funktioniert und wie sich Bildende Künstler*innen auch unabhängig erfolgreich selbst vermarkten können.
Ihr Credo lautet: »Wer sein Ziel kennt, findet einen Weg.«
Wir bedanken uns für 5 Jahre »transcript Open Library Politikwissenschaft« – Das Erfolgsmodell der konsortialen Open Access Finanzierung
In der »transcript Open Library Politikwissenschaft« sind bereits 109 Buchpublikationen durch die Finanzierung eines Bibliotheks-Konsortiums Open Access publiziert worden.
Wissenschaftliche Einrichtungen haben noch bis zum 30. November Zeit, sich durch ihre Teilnahme für eine Fortsetzung des Crowdfunding-Modells einzusetzen.
Konferenz »Interloc Transdisciplinary Learning« an der TU Berlin
Veranstaltungshinweis
Die Technische Universität Berlin lädt am Freitag, 08.09.23 von 10-18 Uhr Studierende, Lehrende und Expert*innnen zum Austausch von Ideen-, Erfahrungs- und Perspektivenaustausch ein: Wie sieht die Zukunft transdisziplinärer Bildung aus? Wie können Wissensressourcen über die Disziplinen und Grenzen hinweg kultiviert, geteilt und entwickelt werden?
Der Ruf nach Reformen für ein zeitgemäßes Verwaltungshandeln mittels Digitalisierung ist laut – hier wird er gehört!
Interview mit Christian Schachtner
Was sind die relevanten Akteure der digitalen Transformation in der Verwaltung und was sind die zentralen Dimensionen dieser Transformation? Wir haben Christian Schachtner, Professor und Studiengangleiter im Bereich Public Management der IU Internationale Hochschule, zum »Handbuch Digitalisierung der Verwaltung« befragt.
Umkämpfte Begriffe: Reflexive Perspektiven auf Migration und Sprache
Inken Bartels, Isabella Löhr, Christiane Reinecke, Philipp Schäfer, Laura Stielike
Spätestens seit 2015 wird in Politik und Medien, Wissenschaft und Gesellschaft intensiv über die Gründe und Folgen grenzüberschreitender Mobilität diskutiert. Dabei scheint oft allzu selbstverständlich, dass und wie sich unterschiedliche Mobilitäten und mobile Menschen voneinander unterscheiden. Doch die Begriffe und Kategorien, mit denen Menschen und ihre Mobilitäten bezeichnet, geordnet, zähl- und regierbar gemacht werden, sind keineswegs natürlich und gegeben.
Im folgenden Beitrag analysieren die Herausgeber*innen den oft umstrittenen Gebrauch zentraler Migrationsbegriffe und plädieren für mehr sprachliche Sensibilität in aktuellen migrationsbezogenen Diskursen.
Psychopharmaka – je weniger, desto besser
Felix Hasler
»Leidet die Psyche, ist das Gehirn erkrankt«. Dieses Dogma der Biologischen Psychiatrie hat das Fach und die psychiatrische Forschung über lange Zeit beherrscht. Die neurowissenschaftliche Wende hat den psychiatrischen Blick auf Gene und Moleküle gelenkt – und dabei den Menschen aus den Augen verloren.
Felix Hasler zeigt, dass dieses erfolglose, aber nebenwirkungsreiche Paradigma unter anderem einen Psychopharmaka-Boom globalen Ausmaßes verzeichnet.