
Es gibt Neuigkeiten aus dem Geschichtslektorat: : Nicht nur publizieren wir seit letztem Jahr die wunderbare Zeitschrift »WerkstattGESCHICHTE«, wir haben außerdem unser Programm durch Reihengründungen mit neuen Schwerpunkten versehen!
Neben unserer Reihe »Histoire« haben wir jetzt neu im Programm:
Geschichtstheorie ↗
Wir haben die Rufe nach »mehr Theorie« gehört! Die Reihe »Geschichtstheorie« bietet theoretischen Überlegungen aus der und über die Geschichtswissenschaft sowie zur Geschichte dieser Disziplin eine Plattform, um neue Turns, Theorien und Methoden zu diskutieren. Den Auftakt machen Teresa Brandt mit »Paradoxien der Unternehmensgeschichtsschreibung: Wissenschaftliche Arbeit zwischen Berufshabitus und sozialer Abhängigkeit« sowie Christian Wachter mit seinem Band »Geschichte digital schreiben« über Hypertext als non-lineare Wissensrepräsentation in der Digital History.

Global- und Kolonialgeschichte ↗


Die Globalgeschichte ist für uns eine Geschichtsschreibung, die versucht, eurozentrische Perspektiven zu überwinden und das Augenmerk verstärkt auf globale Verflechtungen und Verbindungen zu richten. Die Kolonialgeschichte handeln wir dabei als zentralen Teil der Globalgeschichte, da sie sich thematisch als Verflechtungsgeschichte wie auch methodisch als Machtverhältnisse und hegemoniale Diskurse hinterfragend in diese Historiografie einordnet.
Als erste Titel sind beispielsweise Sebastian-Manès Sprutes Studie »Weltzeit im Kolonialstaat«, Samuel Klements »Representations of Global Civility« und Aischa Ahmeds »Arabische Präsenzen in Deutschland um 1900« erschienen. Bereits angekündigt ist außerdem die von Bénédicte Savoy, Felicity Bodenstein und Merten Lagatz herausgegebene Anthologie »translocations: Histories of Dislocated Cultural Assets«.


Historische Geschlechterforschung ↗

Die Historische Geschlechterforschung ist ein weites Forschungsfeld, das Themen wie die Geschichte der Geschlechterverhältnisse, die Geschichte der Frauenbewegungen, Männlichkeitsdiskurse und die Geschichte der Lebenswirklichkeit, Verfolgung und Entrechtung sowie der Kämpfe von LGBTQI*-Personen beleuchtet. Die Reihe bietet einen Identifikations- und Diskussionsort um diese Themen in der interdisziplinären wissenschaftlichen Forschungslandschaft zu verankern.
Zuerst erschienen in dieser Reihe Jeannette Windheusers Studie »Geschlecht und Heimerziehung« und Barbara Krautwalds »Bürgerliche Frauenbilder im 19. Jahrhundert« — im Herbst kommen Aurora Morcillos Oral-History-Studie»(In)visible Acts of Resistance in the Twilight of the Franco Regime« sowie das von Altieri/Streichhahn herausgegebene »Krieg und Geschlecht« hinzu.

Public History – Angewandte Geschichte ↗


Public History ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld an der Schnittstelle zwischen Geschichte und Gesellschaft, zwischen Forschung und Praxis. Themen der Aufarbeitung, Vermittlung und Popularisierung der Vergangenheit haben gegenwärtig Hochkonjunktur, jedoch fehlt es noch immer an editorischen Plattformen für die Diskussion und weitere Etablierung der Public History im Kontext von Erinnerungskultur und Kulturellem Erbe.
Die neue Reihe zeigt, wie lebendig die Forschungslandschaft in der Public History ist: Es versammeln sich bereits nach wenigen Monaten zahlreiche Titel zur Erinnerungskultur und Geschichtsvermittlung in Museen, in der Schule, in der Öffentlichkeit, in Sachbüchern sowie in Alltagsgegenständen. Zum Beispiel in Barsch/van Nordens »Historisches Lernen und Materielle Kultur«, Kai Krügers »Wirtschaftswunder und Mangelwirtschaft« oder Georg Felix Harschs »Übersetzung als Erinnerung«!

Umwelt- und Klimageschichte ↗

Angesichts der Klimakrise ist die Relevanz dieses Themas eindeutig. Die Reihe Umwelt- und Klimageschichte versammelt innovative Forschung, die den Menschen in seiner Umwelt sowie die gegenseitige Beeinflussung zwischen Mensch und Umwelt (von Land, Wasser, natürlichen Ressourcen, Atmosphäre und Biosphäre) in den Blick nimmt. Wir interessieren uns auch für Geschichte(n) der Klimamanipulation und Klimaforschung sowie Diskurs- und Wissensgeschichten über die Beziehung vom Menschen zu seiner Umwelt, dem Klima und den Tieren.
In dieser Reihe bildete der Band »Concepts of Urban-Environmental History«, herausgegeben von Haumann/Knoll/Mares, den Auftakt. Sebastian Haumanns Studie »Kalkstein als ›kritischer‹ Rohstoff« wird zusätzlich die Ressourcengeschichte mit auf die Tagesordnung setzen.

Wissenschafts- und Technikgeschichte ↗
Die Wissenschafts- und Technikgeschichte gehört zwar schon seit Langem zum klassischen Kanon der Geschichtswissenschaften, zeichnet sich jedoch durchgehend durch innovative Forschung und neuartige Herangehensweisen aus. Die Reihe »Wissenschafts- und Technikgeschichte« bietet der Forschungsdiskussion zur Geschichte der Wissenschaft(en) im Verhältnis zu Macht und Gesellschaft, zur Geschichte des Wissens, des wissenschaftlichen Fortschritts und der Wissensvermittlung sowie der Geschichte der Technologie und technologischen Innovation eine gemeinsame Plattform. Als erster Band wird hier Muñoz Morcillo/Robertson-von Trothas »Genealogy of Popular Science« erscheinen.

Alle Reihen finden Sie unter https://www.transcript-verlag.de/reihen/geschichtswissenschaft/?f=12320&p=1
Wir freuen uns sehr über neue Kooperationen und Publikationsanfragen – zögern Sie nicht, unser Geschichtslektorat zu kontaktieren!
