Die gesellschaftlichen Funktionen des Museums sind vielfältig: Als kuratierter Ausstellungsraum spiegelt es unser kulturelles Selbstverständnis wider und stellt es gleichzeitig in Frage. Als pädagogischer Raum ergänzt es schulische Lernorte um wichtige Kapazitäten. Als Raum des Sammelns und Bewahrens leistet es zentrale Beiträge zur Ausformung unseres kulturellen Gedächtnisses. In dieser Weise exponiert, bietet das Museum einzigartige Möglichkeiten, die Themen und Probleme unserer Zeit erfahrbar zu machen. In unserer Schriftenreihe »Edition Museum« und dem zugehörigen Programmbereich werden all diese Dimensionen verhandelt und auf dieser Basis Weichen für die Zukunft gestellt.
Im Zentrum stehen Fragen der Nachhaltigkeit, der Digitalisierung, der Postkolonialität, der Inklusion sowie der kulturellen Repräsentation. Daneben werden auch ganz praktische Fragen des Museumsbetriebs sowie seiner Organisation und seines Managements behandelt.
Ausgewählte Titel
Das nachhaltige Museum ↗
Vom nachhaltigen Betrieb zur gesellschaftlichen Transformation
»Das Buch zeigt Handlungsfelder der Nachhaltigkeit im Museum auf bietet Orientierung im weiten Feld der Nachhaltigkeit. Es dient somit als Nachschlagewerk zu diesem Thema für alle Kulturschaffenden. Es skizziert detailliert, wie Nachhaltigkeitsmanagement in Museen eingeführt werden kann. Damit ist es auch ein praktischer Leitfaden für die konkrete Umsetzung von Nachhaltigkeit.«
Christopher J. Garthe
Henning Mohr / Diana Modarressi-Tehrani (Hg.)
Museen der Zukunft ↗
Trends und Herausforderungen eines innovationsorientierten Kulturmanagements
»Der Sammelband richtet sich besonders an Leser*innen, die aktiv in die Museumsarbeit involviert sind und mit ihrem Team eine neue Richtung einschlagen wollen, bereit für Veränderungen sind und keine Angst vor Fehlern oder dem Scheitern haben – denn eine Rückkehr zur alten Normalität wird wohl nicht möglich sein.«
Kira Willms, Standbein Spielbein, 117/1 (2022)
Jörn Brunotte (Hg.)
Das Museum in Zeiten der Pandemie ↗
Chancen für das kulturelle Leben der Zukunft
Die Coronakrise hat Auswirkungen auf das gesamte kulturelle Leben und wir wissen mittlerweile: Die Pandemie wird uns noch lange begleiten! Wie steht es nun um die Kultur und die Museen? Was sind die wichtigsten Maßnahmen und Entscheidungen für die Zukunft? Und was sind die neuen Prioritäten in Hinblick auf das Ausstellen, Vermitteln, Sammeln, Bewahren und Forschen? Die Beiträger*innen des Bandes bieten einen Überblick über den Umgang kleiner bis großer Museen in, mit und nach der Krise. Damit geben sie einen aktuellen Einblick ins Museumsmanagement und zeigen gleichzeitig, dass in einer Krise auch das Potenzial für grundsätzliche Veränderungen und neue Perspektiven steckt — man muss es nur mutig und kreativ angehen.
Brücke-Museum / Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin / Stiftung Stadtmuseum Berlin / Daniela Bystron / Anne Fäser (Hg.)
Das Museum dekolonisieren? ↗
Kolonialität und museale Praxis in Berlin
»Dekoloniale Akteur:innen appellieren seit Jahren an die Museen, ihre Kolonialität kritisch zu befragen. Museen haben als ›Monumente kolonialen Unrechts‹ (Christian Kravagna) eine enorme Verantwortung innerhalb der Aufarbeitung ihrer kolonialen Geschichte. Die multiperspektivische Auseinandersetzung ist als dauerhafte Aufgabe an den Museen zu verankern. Da es an vielfältigen Perspektiven innerhalb der Museen fehlt, spielen zudem Themen wie Diversität und Inklusion eine wichtige Rolle.«
Die Herausgeber*innen
schnittpunkt / Joachim Baur (Hg.)
Das Museum der Zukunft ↗
43 neue Beiträge zur Diskussion über die Zukunft des Museums
»Der Band [ist] in seiner Vielfalt an kritischen, inspirierenden und reflektierten Beiträgen unterstützenswert und als Überblicksdarstellung und Diskussionsgrundlage zur Zukunft der Museen eine hervorragende Lektüre.«
Patrick Helber, H-Soz-u-Kult, 17.02.2021
Die Zukunft der Literaturmuseen ↗
Ein aktivistisches Manifest
Literaturmuseen basieren auf der Heroisierung von Einzelpersonen und repräsentieren dadurch ein ›weiß‹ und ›männlich‹ geprägtes Bild des literarischen Kulturerbes. Mit dem Fokus auf die Ausstellbarkeit von Literatur stellt sich das Literaturmuseumswesen jedoch nicht gegen das patriarchale und nationale Fundament, sondern trägt vielmehr zur Aufrechterhaltung des Systems bei. Vanessa Zeissig untersucht die Debattengeschichte und formuliert eine progressive Institutionskritik. Sie setzt sich mit institutionellen Machtstrukturen, Ökonomisierung und anderen Missständen auseinander, analysiert die Verantwortung von Gestaltung und fordert schließlich eine politisierte Transformation von Literaturmuseen.
Susanne Leeb / Nina Samuel (eds.)
Museums, Transculturality, and the Nation-State ↗
Case Studies from a Global Context
While the nation-state gave rise to the advent of museums, its influence in times of transculturality and post-/decolonial studies appears to have vanished. But is this really the case? With case studies from various geo- and sociopolitical contexts from around the globe, the contributors investigate which roles the nation-state continues to play in museums, collections, and heritage. They answer the question to which degree the nation-state still determines practices of collection and circulation and its amount of power to shape contemporary narratives. The volume thus examines the contradictions at play when the necessary claim for transculturality meets the institutions of the nation-state.
Queer Curating – Zum Moment kuratorischer Störung ↗
Dieses Buch ist für alle, die mutig genug sind, sich selbst und das Zeigen von Kunst zu stören. Beatrice Miersch entwirft radikal-relationale Alternativen zu zeitgenössischen Ausstellungspraktiken. Um sich der gesellschaftlichen Verantwortung im Rahmen des Ausstellens von Kunst zu stellen, erprobt sie queer-feministische, kulturwissenschaftliche und selbstreflektierende Methoden in der Praxis und Theorie des Kuratierens. Momente kuratorischer Störung werden zu produktiv-schöpferischen Momenten der Unterbrechung, mit denen sie reflektierte, offene, engagierte und vulnerable Perspektiven auf das Ausstellen eröffnet und tradierte Strukturen durchbricht.
Bénédicte Savoy / Felicity Bodenstein / Merten Lagatz (eds.)
Translocations ↗
Histories of Dislocated Cultural Assets
Who owns cultural assets? Who has narrative control? What could fair and just approaches to dislocations of cultural assets look like, independently of restitution?
Discussions about historical appropriation practices for cultural assets in the context of their associated relocation are highly topical and widely reflected across different academic disciplines. Such questions increasingly concern those who work in the art market, museums, politics and the media, scholars from diverse disciplines, as well as artists and writers. This volume examines the translocations as such, which rarely come into focus. The contributions address the people involved, the related traumas, discourses, gestures, techniques, and representations.
Sharon Macdonald (ed.)
Doing Diversity in Museums and Heritage ↗
A Berlin Ethnography
The museum and heritage sector has been shaken by debates over how to address colonialism, migration, Islamophobia, LGBTI+ and multiple other forms of difference. This major multi-researcher ethnography of museums and heritage in Berlin provides new insight into how ›diversity‹ is understood and put into action in museums and heritage. Exploring new initiatives and approaches, the book shows how these work – or do not – in practice. By doing so, it highlights ways forward – for research and action – for the future. The fieldwork locations on which this book is based include the Humboldt Forum, the Museum of Islamic Art, the Museum für Naturkunde, and the Memorial to the Murdered Jews of Europe, as well as Berlin streets and protests.