Das auf zwei Jahre angelegte Projekt »TOAA«, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), umfasst die drei folgenden Module:
1. Offene Disziplin
Ziel ist es, den Programmbereich Medienwissenschaft des Verlags zu öffnen, was mit Gründung eines Bibliothekskonsortiums nachhaltig erreicht werden soll. Das Projekt besitzt Modellcharakter und soll weiteren Open Librarys den Weg ebnen.
2. Best Performer: Evidenzbasierte Open-Access-Veröffentlichungen
Um die hohe Reichweite von Open Access Publikationen zu demonstrieren, werden sechs Titel mit hervorragenden Rezeptionschancen frei zugänglich gemacht. Im neuen transcript Open-Access-Repositorium, das sich derzeit im Aufbau befindet, werden Zugriffs- und Downloadzahlen der Titel öffentlich einsehbar.
3. Pilotprojekt: Lehrbücher im Open Access
Das letzte Modul fokussiert sich auf die Lehre: Es fördert die Digitalisierung und eine offene Wissenschaftskultur, indem es ausgewählte Lehrbücher frei zugänglich macht und tragfähige Modelle für diesen Lehrbücher im Open Access entwickelt.
Wir freuen uns über die ersten beiden Publikationen, die diese Woche im Rahmen von TOAA erschienen sind:
Überwachen und konsumieren ↗
Kontrolle, Normen und soziale Beziehungen in der digitalen Gesellschaft
»Es braucht eine andere, weitere Perspektive auf Überwachung und Konsum, die wegkommt von einer kulturpessimistischen Sichtweise der unmündigen Bürger*innen, welche gefangen sind zwischen Datenschutz, Technologie und Konsum. Scheinbar unverschuldet und hoffnungslos stehen diese der Entwicklung gegenüber – dabei besteht hier vielmehr eine Wechselwirkung, die für eine emanzipatorische Weiterentwicklung der Digitalisierung essentiell ist.«
Nils Zurawski
Als erste Publikation im Rahmen von TOAA ist diese Woche der Essay »Überwachen und konsumieren« des Sozialanthropologen Nils Zurawski erschienen. In seiner Perspektive wird Überwachung zu einem Teil des Konsums und wirkt identitätsstiftend. Durch unseren digital vernetzten Alltag ist Überwachung somit zu einem strukturellen Teil des Konsums geworden, was Großunternehmen wie Google, Facebook und Amazon eine noch die da gewesene Fülle an Macht zukommen lässt. In diesem Zusammenhang stellt unser Autor heraus, dass diese Daten eben auch als ein Produkt des Allgemeinwohls angesehen werden könnten, das vor der Kapitalisierung geschützt wird und maßgeblich dabei helfen kann gesellschaftliche Probleme wie den Klimawandel zu bekämpfen.
Daneben ist mit »Das quantifizierte Selbst« von Thorben Mämecke nun auch der erste Titel im Rahmen der Open Library Medienwissenschaft erschienen:
Das quantifizierte Selbst ↗
Zur Genealogie des Self-Trackings
Im Jahr 2021 sind Self-Tracking-Technologien ein fester Bestandteil gesellschaftlicher Alltagspraxen. In der Gegenwart von Corona-Tracing-Apps und Social Scoring erinnert kaum noch etwas an die frühen Prototypen der technologieenthusiastischen Self-Tracker*innen. Thorben Mämecke wirft einen Blick auf die intensiven Beziehungen, die diese Pionierprojekte untereinander gepflegt haben, und zeichnet dabei die sie bestimmenden Phänomene nach: angefangen bei der Ellenbogenmentalität der prekären Kreativökonomie bis zum progressiven Selbstbestimmtheitsstreben von Self-Tracker*innen mit chronischen Erkrankungen.
Zum Hintergrund

Das mehrgliedrige Projekts »TOAA« des transcript Verlags zur Beschleunigung der Open-Access-Transformation in den Sozial- und Geisteswissenschaften ist gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen seiner Digitalstrategie (Fördervorhaben 16TOA002).
Open Library Medienwissenschaft:
www.transcript-verlag.de/open-library-medienwissenschaft
»TOAA« im Überblick:
www.transcript-verlag.de/bmbf-toaa
Open Access bei transcript:
www.transcript-open.de